Vorbildliche Hygiene schafft Vertrauen beim Patienten, und wer als Heilpraktiker sich beim Hygienemanagement an die Empfehlungen der Kommission „KRINKO“ hält, ist in Sachen Infektionsschutz auf der sicheren Seite. Bisher lautete der Name des Gremiums beim Robert Koch-Institut „Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention“. Mit einer neukonstituierenden Sitzung am 11. Oktober 2024 wurde es in „Kommission für Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen und in Einrichtungen und Unternehmen der Eingliederungshilfe“ umbenannt. Zugegeben geht die neue Bezeichnung etwas sperrig über die Zunge; da die Kenntnis um die KRINKO und ihre Empfehlungen jedoch zum heilpraktischen Allgemeinwissen gehört, empfiehlt es sich, sich den neuen Namen zu merken. 

 
Wo steht´s geschrieben?
Schlüsselparagraph des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) in Sachen Hygiene ist für uns Heilpraktiker § 23 Nosokomiale Infektionen; Resistenzen; Rechtsverordnungen durch die Länder.
Aus Absatz 3 des Paragraphen geht aus Satz 9 hervor, dass Leiter von „Praxen sonstiger humanmedizinischer Berufe“, zu denen Heilpraktikerpraxen zählen, sicherzustellen haben, „dass die nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um nosokomiale Infektionen zu verhüten und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern, insbesondere solcher mit Resistenzen, zu vermeiden“.
 
Wichtig ist: Wenn Sie in Ihrer Praxis invasive Eingriffe wie Injektionen, Infusionen, Blutentnahmen und Akupunktur vornehmen, verpflichtet Sie Absatz 5 des „Hygieneparagraphen“ auch zur Erstellung eines individuellen Hygieneplans für Ihre Praxis.
 
Das Gute ist: Wir lassen Sie damit nicht alleine und stellen Ihnen im internen Mitgliederbereich in der Rubrik „Hygiene“ unseren aktuellen Rahmenhygieneplan zur Verfügung.
 
Nutzen Sie gern bei allgemeinen Fragen zu Praxishygiene und Hygieneplanerstellung unser Hygieneexperten-Forum, das von PD Dr. med. Tobias Kramer betreut wird.
 
Dr. med. Tobias Kramer ist im Fachbereich Mikrobiologie, Virologie, Infektionsepidemiologie und Hygiene am LADR Zentrallabor. Dr. Kramer und Kollegen in Geesthacht tätig. Als Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin ist er zudem am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin aktiv. Er ist ärztlicher Koordinator der nationalen Kampagne zur Verbesserung der Händehygiene im Gesundheitswesen „Aktion Saubere Hände“. Sein wissenschaftliches Interesse richtet sich auf die Verbesserung der Infektionsreduktion und der rationalen Anwendung von Antibiotika in der ambulanten und stationären Krankenversorgung.
 
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Auch Heilpraktiker für Psychotherapie müssen Maßnahmen der Basishygiene in ihren Praxen umsetzen. Dazu zählen die Händehygiene sowie die Reinigung und Desinfektion von Therapiegegenständen, Sanitäreinrichtungen, Fußböden und anderen Flächen.
 
Mitglieder der Kommission für Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen und in Einrichtungen und Unternehmen der Pflege und Eingliederungshilfe (KRINKO)
 
Liste der aktuell gültigen KRINKO-Empfehlungen
 
Praxisbegehung – So bereiten Sie sich auf den Termin vor
 
Hygienewissen: Ausstattung des Praxisraums 

Stand 10/2024