Todesfälle nach alternativer Krebstherapie: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Heilpraktiker
Nach dem Tod von mindestens drei Krebspatienten ermittelt die Staatsanwaltschaft Krefeld gegen einen Heilpraktiker, der in Brüggen/ Bracht, nahe der niederländischen Grenze, ein biologisches Krebszentrum (BKB – Biologisches Krebszentrum Bracht) betrieben hat.
Der Heilpraktiker behandelte in seiner Praxis die Patienten mit dem Präparat 3-Bromopyruvat (3BP), ein Derivat der Brenztraubensäure oder Pyruvat, das den Energiestoffwechsel in den Tumorzellen hemmen und somit ihren Zelltod beschleunigen soll. Das Präparat ist derzeit nicht für die Krebstherapie am Menschen zugelassen. Mittlerweile prüft die Staatsanwalt in ca. 70 weiteren Fällen, ob mittlerweile verstorbene Patienten des Heilpraktikers, an der Behandlung mit 3BP oder an den Folgen der Krebserkrankung gestorben sind.
Die dramatischen Todesfälle erregen nun weltweit das öffentliche Interesse, auch Bundesgesundheitsminister Gröhe fordert nach den Todesfällen Konsequenzen: „Die Verabreichung von Substanzen, die nicht als Arzneimittel zugelassen sind und die sich erst in einer experimentellen Grundlagenforschung befinden, ist nicht vertretbar“, sagte Gröhe der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Dies gelte auch dann, wenn Patienten diese Methode ausdrücklich wünschten, so Gröhe. Die Vorgänge seien erschütternd. „Es ist richtig, dass die zuständigen Strafverfolgungs- und Aufsichtsbehörden diese Fälle zügig aufklären und auch deutliche Warnungen jetzt ausgesprochen haben.“ (Quelle: http://goo.gl/DAN4eQ )
Weitere Politiker fordern nun eine schärfere Überprüfung unserer Qualifikation. Ob und welche Konsequenzen das laufende Verfahren für unseren Berufsstand haben wird, gilt abzuwarten.
Quellen: http://goo.gl/MsW6Ss; http://goo.gl/9q1RJA; http://goo.gl/JLmk3x; http://goo.gl/YFSokt; http://goo.gl/BeKgHQ; http://goo.gl/O8JnTI
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