VUH aktuell: Gespräche mit Bundestagsabgeordneten
Am 27.10.2019 konnten wir (Dr. Frank Herfurth, 2. Vorstand des VUH e.V., Dr. Werner Weishaupt, 2. Vorstand des VFP e.V. und Sonja Kohn, Heilpraktikerin und Pressesprecherin für beide Verbände) in Berlin ein ausführliches Gespräch mit MdB Pascal Kober führen.
Er ist Mitglied und sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion sowie stellvertretendes Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestages.
Der Austausch mit Pascal Kober war sehr ermutigend, erwies er sich doch als sehr gut über alle Heilpraktikerbelange informiert. Immerhin geht der Beschluss der FDP-Fraktion zum Erhalt des Heilpraktikerberufs in Deutschland vom 9. April 2019 auf seine Initiative zurück! Darin heißt es:
„Die FDP ist die Partei der Freiheit. Wir verteidigen das Recht des Einzelnen, selbstbestimmt leben zu können. Ein freies Miteinander zwischen den Menschen fördert Vielfalt, die alle bereichert. Deshalb treten wir ein für Toleranz, für freie Entscheidungen, für die Emanzipation des Einzelnen und für die Vielfalt in der Gesellschaft…“.
Zur Freiheit des Einzelnen gehört auch das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Seit jeher verteidigen wir Freie Demokraten daher Vielfalt und Selbstbestimmung im Gesundheitswesen. Patientensouveränität und damit die freie Arzt- und Therapeutenwahl sind Grundsätze unserer gesundheitspolitischen Überzeugungen. Dies bedeutet für uns aber auch, dass wir das Recht verteidigen, wenn Menschen auf Behandlungen aus eigener Entscheidung verzichten oder alternative Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen möchten, deren Wirksamkeit nach den bisher bekannten naturwissenschaftlichen Methoden nicht belegt sind. Der Begriff des Heilens hat viele Dimensionen und entscheidet sich letztlich am Erleben und Empfinden des Einzelnen.
Viele Menschen schätzen die Behandlung durch Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker. Darunter viele Menschen, die nach schulmedizinischen Methoden als „austherapiert“ gelten. Menschen erleben Linderung oder Heilung ihrer Leiden. Sie entscheiden sich bewusst und verantworten ihre Entscheidungen selbst. Als Freie Demokraten urteilen wir nicht über Weltanschauungen und intimste Empfindungen anderer und verteidigen sie gegen Fürsorge-Überlegungen Dritter. Die FDP lehnt daher eine Engführung des Begriffs des Heilens auf bestimmte Therapieformen und - ergebnisse ab. Entschieden treten wir daher gerade in diesem sensiblen Bereich von Körper und Gesundheit für Respekt und Akzeptanz für Empfindungen und Erleben anderer ein…
Die bestehenden gesetzlichen Regelungen sind ausreichend und bedürfen allenfalls Anpassungen innerhalb der bestehenden Systematik. Aus unserer Sicht darf das Fehlverhalten Einzelner nicht zum Anlass genommen werden, die Vielfalt an Behandlungsmethoden für die Patienten zu beschneiden. Wo gesetzliche Unklarheiten zu beseitigen sind, findet dies von Seiten der Freien Demokraten unter verantwortungsvoller Abwägung mit unseren freiheitlichen Grundüberzeugungen wie freie Patientensouveränität, Berufsfreiheit, Weltanschauungsfreiheit und Respekt und Akzeptanz vor den Empfindungen und dem Erleben anderer, unsere Unterstützung.“ (https://www.aerzteblatt.de/archiv/207123/Kehrtwende-FDP-will-Heilpraktikerberuf-jetzt-doch-erhalten)
Am kommenden Mittwoch, dem 11. Dezember 2019, wird ein weiteres Gespräch in Berlin stattfinden – diesmal mit Frau Kordula Schulz-Asche, Bundestagsabgeordnete der Fraktion „Bündnis90 / Die Grünen“ und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages.
11.12.2019