Melatoninhaltige Nahrungsergänzungsmittel: BfR warnt vor möglichen Gesundheitsrisiken
In Deutschland leiden laut einer Analyse der Barmer sechs Millionen Menschen unter Schlafstörungen. Parallel dazu steigt die Nachfrage nach freiverkäuflichen Schlafmitteln. Auch weltweit nimmt der Umsatz von OTC-Präparaten („over the counter“) und Nahrungsergänzungsmitteln zu, was in Zusammenhang mit einem steigenden Stressniveau gebracht wird. Insbesondere Nahrungsergänzungsmittel (NEM) mit dem Inhaltstoff Melatonin erleben in den letzten Jahren bei uns einen Boom. Es gibt sie z.B. als Tropfen, Kapseln, Sprays oder Gummibärchen und werden von etlichen Herstellern als vermeintlich unbedenkliche Einschlafhilfe (Dosierung von >0,5-1 mg/Portion) vermarktet.
Nicht neu ist, dass mit der Aufnahme von melatoninhaltigen NEM unerwünschte gesundheitliche Effekte verbunden sein können.
Nach einer Bewertung der vorhandenen wissenschaftlichen Daten rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) insbesondere Schwangeren, Stillenden, Kindern, Jugendlichen und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen von der eigenständigen, unkontrollierten Verwendung melatoninhaltiger NEM ab.
Mehr Informationen (inkl. einiger Videos) erhalten Sie auf der Website des BfR: Melatonin als unbedenkliche Einschlafhilfe?
Links:
PDF: Melatoninhaltige Nahrungsergänzungsmittel: BfR weist auf mögliche Gesundheitsrisiken hin (Stellungnahme Nr. 038/2024 des BfR vom 08.08.2024)
Entscheidung des OVG NRW vom 29.10.2021 (Az.: 13 A 1376/17 I. Instanz: VG Köln 7 K 3110/14): Melatoninkapseln sind nicht generell Arzneimittel
SWR-Wissen: Experten warnen vor Melatonin-Gummibärchen für Kinder
DAZ.online: Melatonin als NEM – Wo sind die gesetzlichen Grenzen?
ZDF heute: Millionen Deutsche leiden unter Schlafstörungen
Stand 09/2024
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