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Aktuelle Meldungen

Neuer Cochrane-Review: Cranberries zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen

Im Jahr 2021 gab es laut einer Statistika-Umfrage zur Häufigkeit der Verwendung von Mitteln gegen Harnwegsinfektionen in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 250.000 Personen, die 1- bis 2-mal im Monat Mittel gegen Harnwegsinfektionen verwendeten. Harnwegsinfektionen (HWI) zählen zu den häufigsten Infektionen weltweit, circa 40 % aller Frauen haben mindestens 1-mal in ihrem Leben einen Harnwegsinfekt. Da Antibiotikaresistenzen weltweit zunehmen und zur Schädigung des Mikrobioms führen, ist der Wunsch nach anderen Behandlungsoptionen groß.

Das Gute ist: Insbesondere die Cranberry (dt. Moosbeere/Kranbeere/Kranichbeere) senkt bei Frauen mit symptomatischem, rezidivierendem Harnwegsinfekt laut aktualisiertem Cochrane-Review, das Risiko einer erneuten Infektion um 26%. Cranberries enthalten Proanthocyanidine (PACs), die verhindern sollen, dass Bakterien (v.a. E. coli) an den Blasenwänden haften bleiben. Bei Kindern sowie bei Patienten, die aufgrund eines vorausgegangenen Eingriffs durch bakterielle Infektionen besonders gefährdet sind, reduzierte sich das Erkrankungsrisiko sogar um die Hälfte. Ein konkreter Vergleich mit Antibiotika steht noch aus.
Die Übersichtsarbeit umfasst insgesamt 50 Studien mit 8.857 Teilnehmenden.

Links:

Statistika – Bevölkerung in Deutschland nach Häufigkeit der Verwendung von Mitteln gegen Harnwegsinfektionen in den Jahren 2018 bis 2021
 
Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Harnwegsinfektionen – Körpereigene Verteidigung statt Antibiotika nutzen

Zum Cochrane-Review: Cranberries zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen

Deutsches Ärzteblatt 20/2022: Phytotherapie bei Erwachsenen mit rezidivierenden, unkomplizierten Zystitiden – eine systematische Übersichtsarbeit

Stand: 13.09.2023

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