Forschung: Beginnt Parkinson im Magen?
Dass unsere Darmflora in Wechselwirkung mit dem Gehirn steht und in Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Schlaganfall gebracht wird, darüber haben wir in der Vergangenheit schon mehrfach berichtet.
Laut einer neuen Studie aus Schweden kommt nun auch der Magen als Mitverursacher der Parkinson-Erkrankung in Betracht. Kappt man nämlich einen Nerv, der das Gehirn mit dem Bauchraum verbindet, sinkt das Risiko an der Parkinson-Krankheit zu erkranken deutlich.
Bei ihren Untersuchungen verglichen die Wissenschaftler Daten der schwedischen Gesundheitsdatenbank. Das Ergebnis: Patienten mit ganz oder teilweise durchtrenntem Vagusnerv erkrankten seltener an Morbus Parkinson als die Kontrollgruppe. Betrachteten die Forscher die Patientengruppe mit vollständiger Durchtrennung des Nervs, sank die Parkinson-Rate um 22 Prozent. Lag die Vagotomie mindestens fünf Jahre zurück, sank die Rate sogar um 41 Prozent. Damit stützt die Studie aus Skandinavien die Hypothese, dass Parkinson im Magen entsteht und sich über die Nervenbahnen ins Gehirn ausbreitet.
Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Weltweit sind rund 4,1 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland sind es mehr als 280.000 Personen.
Zur Studie (Englisch): https://goo.gl/WoFUSC
Quellen: https://goo.gl/nSDgFg; https://goo.gl/jTFo7Q; https://goo.gl/KLYs2f
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